ROTVIOLETT II Oktober

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Von der roten Zora zur Purpurfrau

Über 40 Jah­re Respon­si­ble Inno­va­ti­on und Trans­for­ma­ti­on mit­tels Schön­heit und Ethik

Für anspruchs­vol­le, spi­ri­tu­el­le Querdenker*Innen schaf­fe ich “Poet­ry of Colour, Bil­di­ma­gi­na­tio­nen für das posi­ti­ve Zukunfts­feld”, da ich aus eige­ner Erfah­rung davon über­zeugt bin, dass ech­te Schön­heit uns heilt.

Eigent­lich wuss­te ich schon mit 5 Jah­ren, dass ich Ärz­tin wer­den will, schließ­lich war nicht nur der Kopf­schmerz mei­ner Mut­ter schnell ver­schwun­den, wenn ich ihr mit mei­ner son­ni­gen Ruhe die Hand auflegte…doch dann kam alles ganz anders…

Para­de du Cirque

Mehr­fach in mei­nem Leben habe ich Gren­zen und eige­ne Begren­zun­gen über­schrit­ten und durch mein Kunst­schaf­fen mich und mein Poten­ti­al ent­fal­tet. So kam ich einer­seits aus einem Eltern­haus, in dem mei­ne Mut­ter mei­ne bei­den Brü­der und mich allein­er­zie­hend mit einem Ange­stell­ten­job, spä­ter als Pio­nie­rin in der Öko­mo­de­bran­che ernähr­te. Denn mein Vater, erfolg­reich als Pro­gram­mie­rer erkrank­te plötz­lich chro­nisch schwer. Ander­seits habe ich, als schüch­ter­nes Mäd­chen schon mit 15 Jah­ren ein Thea­ter­spiel geschrie­ben, den Clown Jero­mi­ni gespielt, der die schö­ne See­le, Anna­bel­la aus den Fän­gen des Magi­ers Magni­fi­zi­kus befrei­en will und dafür in die Frem­de zieht. “Para­de du Cir­que” wur­de mit Freun­den so erfolg­reich auf die Büh­ne gebracht, dass das Publi­kum uns im bis zum Büh­nen­rand über­füll­ten Saal am Ende in Begeis­te­rungs­stür­men mit Rosen bewarf.

Wer ist Anti­go­ne wirklich?

Es war ein schmerz­li­cher und manch­mal gran­dio­ser Häu­tungs­pro­zess, als Künst­le­rin mei­ne wah­re Bestim­mung zu ent­fal­ten. Erst heu­te gibt es Erkennt­nis­se über Viel­be­ga­bung und dass mein “Gesamt­künst­ler­sein” für mich nor­mal ist. Wäh­rend mei­nes Schau­spiel­stu­di­ums pass­te ich in kei­ne Schub­la­de, trotz all­seits attes­tier­ter schau­spie­le­ri­sche Hoch­be­ga­bung, die sogar mäze­na­tisch geför­dert wur­de: Als Schau­spie­le­rin kann­te sie mich zu gut mit Regie aus, als Regis­seu­rin konn­te ich sofort zum Schau­spie­len oder Tanz­per­for­mance umwech­seln, Büh­nen- und Kos­tüm­ge­stal­tung, wie Beleuch­tungs­de­sign gehör­te glei­cher­ma­ßen dazu sowie Pro­jekt­ma­nage­ment. All dies hat­te ich schon mit 18 Jah­ren u.a. mit einer avant­gar­dis­ti­schen Insze­nie­rung von Anti­go­ne von Anouilh bewie­sen und selbst damals für selbst­ver­ständ­lich gehal­ten. Aber was war mein Kern mit all mei­nen Talen­ten und Interessen?

Aschen­put­tel geht spielen

So muss­te ich durch die Schu­le des Lebens ler­nen mei­nem inne­ren Reich­tum zu ver­trau­en und ihn zu wert­schät­zen. Aus der glän­zen­den Schau­spiel­kar­rie­re, fand ich mich plötz­lich Aschen­put­tel mäßig beim Kar­tof­fel­ver­kauf in einen Bio­la­den kata­pul­tiert und in einer Kul­tur­er­zie­her­aus­bil­dung, weil mir dies Hei­mat gab, die mir durch zu vie­le unter­fi­nan­zier­te Schau­spiel­pro­duk­tio­nen und Exis­tenz­not ent­zo­gen gewe­sen war. Die Frei­heit des Kin­des im Spiel, wie Schil­ler es in den ästhe­ti­schen Brie­fen dar­legt, das sich als Künst­ler ent­fal­tet, wenn dies ein lie­be­voll getra­ge­ner Raum und Anre­gung bie­tet, war so der nächs­te Lehrmeister.

Dorn­rös­chen baut ein Schloss

Das Zwei­frau-Pup­pen­thea­ter­spiel “Dorn­rös­chen “, dass ich auf öffent­li­chen Plät­zen spiel­te, um die Men­schen für die Ein­fach­heit des Schö­nen zu begeis­tern, beglei­te­te mich nach Mar­burg. Für mei­ne zwei Kin­der gestal­te­te ich alles, von innen und außen, Haus, Gar­ten, Möbel, Klei­dung, Pup­pen, Spiel­zeug, Deko was zu einem künst­le­ri­schen, öko­lo­gi­schen Skan­di­na­vi­en — Style- Bul­ler­bü- Traum gehört.

Gleich­zei­tig ging ich in die­ser roman­ti­schen Idyl­le, von der Lie­be mei­nes Man­nes und mei­ner jun­gen Fami­lie gestärkt, durch den größ­ten inne­ren Häu­tungs­pro­zess mei­nes Lebens um tie­fer zu tau­chen, ob ich woll­te oder nicht. Die ver­dräng­te Ver­letzt­heit des miss­ach­te­ten Weib­li­chen und Spi­ri­tu­el­len in unse­rer Gesell­schaft traf mich auf meh­re­ren Ebe­nen. Die Tabui­sie­rung und Stig­ma­ti­sie­rung von see­li­schen Häu­tungs­pha­sen, die Aus­gren­zung femi­nis­ti­scher Freun­din­nen, wegen der frei­wil­li­gen Wahl der sog. “Nur-Mut­ter-und Haus­frau­en­rol­le”, das Fremd­sein unter tra­di­ti­ons­be­wuss­ten Mar­bur­gern und die Trau­ma­ta mei­ner wech­sel­vol­len Her­kunfts­fa­mi­li­en, die im Krieg nicht nur Hab und Gut, son­dern ihre Liebs­ten im Feu­er­brand von Ham­burg ver­lo­ren hat­ten, muss­te ich hin­ter mir las­sen. Das größ­te Hin­der­nis aber war, sich mit allen Kon­se­quen­zen zu mei­nem Künst­ler­sein zu beken­nen. Ich ent­schied mich für das Schwers­te, die Male­rei. Gab es nicht schon Mas­sen von brot­lo­sen Maler*innen und Hobbymaler*innen in die­sem schon fast anti­ken Beruf zu Zei­ten der Digitalisierung?

Die zin­no­ber­ro­te Zora wird Malerin

Mutig stürz­te ich mich nach mei­ner ers­ten geför­der­ten Ein­zel­aus­stel­lung in Chi­na in mein nächs­tes gro­ßes Aben­teu­er: Mit gro­ßer Begeis­te­rung reno­vier­te, grün­de­te und ent­wi­ckel­te ich 12 Jah­re im Dach­stock des his­to­ri­schen Schwan­hofs den “Frei­raum für Ideen”,einen groß­zü­gi­gen und frei­en Ate­lier ‑und Ausstellungsort“SchwanhofAteliers“und eine pri­va­te Mal­schu­le “Kunst­ta­len­te” im tra­di­ti­ons­rei­chen Städt­chen Mar­burg. Hier wur­de mei­ne Bild­spra­che durch die mär­chen­durch­tränk­te Land­schaft inspi­riert und einem ste­tig wach­sen­den Kreis von Kunstexpert*innen und-Samm­lern prä­sen­tiert und ver­kauft. Gleich­zei­tig bestärk­te ich jun­ge und älte­re Talen­te als Kunst­coach und Dozen­tin, ihr ver­bor­ge­nes Poten­ti­al zu ent­fal­ten, wodurch die­se nun selbst künst­le­risch erfolg­reich ihren Weg gehen.

Seit kur­zem habe ich den mit Herz­blut geschaf­fe­nen “Frei­raum für Ideen” an ver­ant­wor­tungs­vol­le Kol­le­gen wei­ter gege­ben, um mei­ne Mis­si­on “Poet­ry of Colour, Bil­di­ma­gi­na­ti­on für ein posi­ti­ves Zukunfts­feld ” in die Öffent­lich­keit zu tra­gen und offen zu sein für alles Neue, was auf mich zukommt. Wie es mir gelingt mei­ne ver­schie­de­nen Talen­te und Ansprü­che unter einen Hut zu brin­gen, ist die noch zu errin­gen­de Meis­ter­schaft und das Geheim­nis einer Purpurfrau.

Für Schön­heit begabt

Poet­ry of Colour” ist inspi­riert aus einer Quel­le, mit der ich schon immer ver­bun­den bin: Den Far­ben! Auch wenn ich mich erst am Anfang ste­hend emp­fin­de, ihre Potenz zu erfas­sen, sind sie mir ein zen­tra­les Anlie­gen: “Wenn Far­be beim Malen Ver­ständ­nis und Lie­be ent­ge­gen­ge­bracht wird, erhält sich ihre inne lie­gen­de Kraft und Wirk­sam­keit. Dann leuch­tet das Bild aus sich her­aus.” Als ich das ent­deckt hat­te, beschloss ich mei­ne sehr erfolg­rei­che far­bi­ge Papier­se­rie im Leucht­rah­men nicht wei­ter zu kre­ieren, dort hat­te sich die tech­ni­sche Leucht­rah­men­prä­sen­ta­ti­on zu sehr in den Vor­der­grund gedrängt.

Das Schnee­glut­kleid wird eine Perle

Nach einer eben­so erfolg­rei­chen Pha­se der lyri­schen, land­schaft­li­chen Farb­abs­trak­ti­on und Klei­der­bil­dern, wie Perl­entrop­fen­kleid, Schnee­glut­kleid ent­wi­ckel­te ich mich zum rei­nen Farb­bild, um hier die Selbst­wirk­sam­keit der Far­be am direk­tes­ten zu offen­ba­ren. Im Betrach­ter erzeugt das auf einer höhe­ren Ebe­ne Reso­nanz, die über jedes just for fun- und Hob­by­ma­le­rei, intel­lek­tua­lis­ti­schen und rea­lis­ti­schem Aus­druck hin­aus geht, ja sich dem sogar ent­zieht. Im rei­nen Farb­bild fällt Inhalt und Abbil­dung zusam­men und ist dadurch anspruchs­voll ener­ge­tisch kom­pri­miert. Dies erfor­dert vom Bild­be­trach­ter Bereit­schaft mit Muse zu sehen, wenn er erkennt­nis­mä­ßig mehr dar­aus zie­hen will. Hier kann er sei­ne Vor­stel­lung über Far­ben und dadurch sein inne­res Poten­ti­al erle­bend erwei­tern. Im Betrach­ten des Bil­des begeg­net er der Essenz der Far­be und dadurch ihrer innen­lie­gen­den Urkraft, denn die Maler­per­sön­lich­keit tritt bewusst in den Hintergrund.

Es ist aus all dem deut­lich, dass eine sol­cher Art gewon­ne­ne Bild­welt kost­bar ist, da es aus dem Leben her­aus­fließt und ste­tig wie eine Per­le in der Muschel entsteht.

Wer hat Muse für Schönheit?

Wie häu­fig begeg­nen Ihnen Bil­der, die Sie wirk­lich aus ech­tem Her­zen berüh­ren und bei deren Betrach­tung Sie sich Ruhe und ein Sofa wün­schen, um die Bild­wir­kung mit Andacht zu genie­ßen? Ein­schrän­kend muss hin­zu­fügt wer­den, dass nur der vor­ur­teils­freie Betrach­ter genie­ßen kann. Bekann­ter­ma­ßen sind wir ja die Gefan­ge­nen unse­rer gewohn­heits­mä­ßi­gen Wahr­neh­mung. Dies ist wohl ein Grund von meh­re­ren, war­um vie­le Künstler*Innen in den letz­ten 70 Jah­ren auf Pro­vo­ka­ti­on aus Por­no­gra­phie, Gewalt und Häss­lich­keit set­zen, um den Betrach­ter sofort mit aller Gewalt aus sei­ner Spie­ßer­rol­le zu reißen.

Dage­gen bin ich mit ande­ren Gleich­ge­sinn­ten dem viel schwe­re­ren Weg gefolgt, um direkt mit Schön­heit zu wir­ken. Indem ich dar­auf hin­ar­bei­te, Ver­trau­en zu gewin­nen, erar­bei­te ich mir mei­ne Wert­schät­zung durch Kon­se­quenz und Perspektivenwechsel.

Und weil mir im Schaf­fen die Schön­heit schon immer ein­fach zufliegt und viel­leicht weil ich ande­rer­seits bereit war, in die Tie­fen des Daseins abzu­stei­gen, wirkt die durch mich geflos­se­ne Schön­heit wahr. Seit lan­gem beob­ach­te ich, dass es nach mei­nem Emp­fin­den nicht nur in der aktu­el­len Kunst­sze­ne gera­de­zu ein Dik­tat gibt, einer­seits eine gera­de­zu ver­stö­ren­de Häss­lich­keit und ande­rer­seits deko­ra­tiv per­fek­te oder sogar ver­kitsch­te Bil­der zu ver­herr­li­chen und gäh­nen­de Lee­re als bedeu­tungs­voll zu dekla­rie­ren. Ich habe mich bewusst ent­schlos­sen, dar­auf zu ach­ten, und dies zu mei­nem Maß­stab zu machen, wel­che Wir­kung ein Kunst­werk kurz und lang­fris­tig initi­iert. Ich gehe davon aus, dass wir alle für ech­te Schön­heit begabt sind, die uns wie ein Kind stau­nen lässt und die unser Leben reich und herr­lich macht.

Mein Cre­do lau­tet: Wäh­le Bil­di­ma­gi­na­tio­nen, die Dein Poten­ti­al spie­geln, denn dies ist Dein Zukunftsfeld. 

 

 

 

 

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